Im Namen des Verbundvorhabens WERTvoll luden die Bürgermeister des Wurzener Landes, der Stadt Leipzig und das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) zur Kick-off-Veranstaltung in den Festsaal des Neuen Leipziger Rathauses ein. Insgesamt folgten rund 90 Teilnehmer der Einladung zur öffentlichen Vorstellung der Stadt-Land-Partnerschaft Leipzig und Wurzener Land. Das im August gestartete Projekt baut eine interkommunale Kooperation auf, die Klimaschutz, Landwirtschaft und ländliche sowie städtische Entwicklung mit ganz konkreten Arbeitszielen verbindet und erarbeitet damit neue Wege für eine zeitgemäße Kooperation zwischen Stadt und Land.
Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Stadt Leipzig) betonte bei seiner Begrüßung, dass die globale Verantwortung im Klimaschutz in lokalen Vorhaben beginnen müsse und verspricht sich vom Projekt WERTvolle Lösungsansätze.
Auch der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Burkhard Jung berichtete mit großer Leidenschaft, wie wichtig ein enges Band zwischen Stadt und Land sei, um ein nachhaltiges Wachstum der Stadt Leipzig zu gewährleisten. Vor allem im Hinblick auf ein ökonomisches, ökologisches und sozial verantwortbares Wachstum, ist das Umland für die Stadt Leipzig unverzichtbar. Herr Jung fordert ein Denken über die kommunalen, ja auch Ländergrenzen hinweg und wünscht sich ein WERTvolles Miteinander zwischen Stadt und Land.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung übernahm der Verbundkoordinator Frank Wagener vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) die Moderation und verwies auf die besondere Wichtigkeit jedes einzelnen Verbundpartners für das Gelingen des Projektes. Denn WERTvoll ist nicht nur interdisziplinär ausgelegt, sondern arbeitet auch direkt in und mit der Praxis zusammen.
Anschließend richtete Staatsminister Thomas Schmidt sein Grußwort an das Publikum. Auch er forderte die Brücken zwischen Stadt und Land auszubauen und legte besonderen Wert darauf, dass durch das Wachstum der Stadt nur so wenig WERTvolle landwirtschaftlich genutzte Fläche wie möglich verloren gehen dürfe. Herr Schmidt sieht im Freistaat Sachsen durchaus ein hohes Potenzial für innovative Lösungen mit den landwirtschaftlichen Praktikern und ist überzeugt davon, dass das Projekt WERTvoll erfolgreich sein wird.
Im weiteren Verlauf erläuterte Prof. Dr. Peter Heck, geschäftsführender Direktor des IfaS, was man heute erreichen muss, um erfolgreich in die Zukunft zu starten. Besonders vor dem Hintergrund, den fortschreitenden „Flächenfraß“ zu minimieren oder zumindest wertschöpfend im Sinne einer Land“Wirtschaft“ neu zu gestalten.
Dr. Bernhard Wagner vom Wassergut Canitz legte seinen Schwerpunkt auf die Sicherstellung einer unbelasteten Grundwasserneubildung. Die Erfahrungen des Wasserguts in der Anpassung der Anbausysteme von Kulturpflanzen an die Anforderungen des Trinkwasserschutzes, werden im Projekt an interessierte Landwirte weitergegeben und sollen so weiterhin die Qualität der Wasserversorgung sichern und auch verbessern. Die städtische Bevölkerung kann den Erhalt der Trinkwasserqualität durch den Kauf der landwirtschaftlichen Produkte unterstützen. Wagners Vision ist es, durch diesen Ansatz die Kommunikation zwischen den urbanen Kunden und den ländlichen Produzenten wieder zu intensivieren und so eine höhere gegenseitige Wertschätzung zu erreichen.
Ferner sprach der Bürgermeister der Gemeinde Thallwitz Thomas Pöge für die interkommunale Gemeinschaft des Wurzener Landes und erläuterte aus Sicht des Umlandes den gegenseitigen Mehrwert von einer Stadt-Land-Partnerschaft. Er erinnerte auch, wie wichtig die CO2– Einsparungen im Umland, vor allem in den landwirtschaftlich genutzten Böden, seien und dass das Projekt WERTvoll dazu sehr praxisnah arbeiten wird. Dazu bedarf es neuer Wege der pragmatischen Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Stadt und Land, so Pöge.
„Die sehr gute und enge Zusammenarbeit der Kommunen ist nicht selbstverständlich“, lobte Landrat Henry Graichen in seinem Grußwort das Wurzener Land. Durch die WERTvolle Zusammenarbeit sieht er dem Strukturwandel der Region durchaus positiv entgegen und hofft insbesondere auch auf eine neue Kooperation zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zur Entschärfung der Konkurrenz um das knappe Gut Fläche.
„Um das Vorhaben praxisnah voranzutreiben brauchen wir professionelle Moderatoren, die im Projekt WERTvoll zahlreich vertreten sind, so Dr. Mario Marsch vom Landesamt für Umwelt. Landwirtschaft und Geologie im abschließenden Grußwort.
„Der öffentliche Start des Projekts WERTvoll ist sehr gut gelungen.“, so Frank Wagener (IfaS) Die Leipziger Gastfreundschaft hatte sicher einen nicht unbedeutenden Anteil daran. Ein besonderer Dank gilt daher Herrn Christoph Runst und seinen Kollegen für die Gastfreundschaft und das tolle Ambiente während der Veranstaltung.
Link zur Webseite der Stadt-Land-Partnerschaft WERTvoll:
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