Maßnahmen

Die Umsetzung des Projektes erfolgt über individuelle Maßnahmen in den 11 Projektregionen als auch die Modellkommune Rhaunen. Diese werden nachfolgend „Actions“ genannt:

A-Actions

Um mit dem Projekt ein Beitrag zu den strategischen Zielen leisten zu können, werden in den vorbereitenden Maßnahmen Pläne und Strategien entwickelt. Dies liefert wichtige Informationen zur Umsetzung konkreter Maßnahmen, welche im Nachgang unter anderem durch Komplementärmaßnahmen in die Umsetzung überführt werden. Zudem werden diverse Bewusstseinsbildungs- und Wissenstransfer Maßnahmen durchgeführt.

Durch die Schulung der Klimawandelmanager wird sichergestellt, dass diese in der Lage sind, ihre Aufgaben im vorgesehenen Maße zu erfüllen. Hierzu werden die Klimawandelmanager durch das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) im Rahmen von zwei mehrtägigen Workshops geschult.

Das hierbei vermittelte Wissen soll den Klimawandelmanagern helfen ihre Aufgaben in den jeweiligen Regionen zu erfüllen. Sie initiieren, organisieren und kontrollieren die Umsetzung der Projektmaßnahmen. Ihre Aktivitäten tragen ferner dazu bei, das Projekt zu bewerben, die Bevölkerung über ZENAPA zu informieren und diese für die Philosophie von ZENAPA zu sensibilisieren. Die Vernetzung der Klimawandelmanager untereinander spielt zudem eine herausragende Rolle. Denn hierdurch können die Klimaschutzmanager von den Erfahrungen der anderen lernen, sich über Chancen und Probleme austauschen und gemeinschaftlich darauf reagieren. Die Maßnahme A1 besteht aus drei Arbeitspaketen: Entwicklung eines Ausbildungshandbuches, vier Schulungstagen und Evaluierung der Schulungsergebnisse.

Durch das Projekt sollen bei vier Partnern lokale Energieunternehmen entstehen, welche im Sinne des Projekts investieren und so einen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Bei allen strategischen Entscheidungen sollen diese Unternehmen Aspekte der Biodiversität einbeziehen. Für die Gründung der Unternehmen kommt ein Zusammenschluss von Kommunen und Landkreisen, u. a. zu einer Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) oder aber als öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP), infrage. Ein Hauptaugenmerk wird daraufgelegt, dass sich Bürger finanziell direkt oder indirekt an der Gesellschaft beteiligen und so an den Gewinnen aus regenerativen Energien und Energieeffizienz teilhaben können. Bei vorbereitenden Gesprächen mit relevanten Stakeholdern werden potenzielle Projekte identifiziert und analysiert. Basierend auf den Erkenntnissen wird ein Businessplan für das zu gründende Unternehmen erstellt. Dies dient den Verantwortlichen als Entscheidungsgrundlage für die Gründung eines solchen Unternehmens. Diese Maßnahme wird im Nationalpark Müritz, im Natur- und Geopark Mëllerdall, im Geopark Porphyrland und in der Modellkommune Rhaunen, mit Unterstützung des IfaS, umgesetzt.

Die Maßnahme A3 zielt auf die Schaffung neuer regionaler Finanzierungsstrukturen ab. Diese sollen Investitionen auf lokaler Ebene fördern und den Regionen als revolvierende Geldmittel zur Verfügung stehen. Hierbei spielt die Investition von regionalen Mitteln in lokale Projekte eine entscheidende Rolle, denn auf diese Weise wird die Wertschöpfung vor Ort gestärkt. Ziel ist es, in jeder Partnerregion einen passenden Finanzierungsmechanismus zu etablieren, welcher lokale Finanzmittel revolviert und diese folglich in der jeweiligen Region bindet.

Naturschutzgebiete stellen zumeist touristische Anziehungspunkte dar. Hierdurch entstehen zusätzliche Umweltbelastungen in den Regionen. Der CO2-Rechner soll Touristen bei der Gestaltung von klimaneutralen Ferien unterstützen. Das Tool erlaubt die Emissionsberechnung von touristischen Aktivitäten in den Partnerregionen. Die Besucher können dann anhand ihrer Reisedaten und Aktivitäten eine individuelle CO2e-Bilanz ihrer Reise ermitteln. Zudem ermöglicht der Rechner das Vergleichen verschiedener Aktivitäten, z. B. Emissionen unterschiedlicher Hotels, Restaurants, Verkehrsmittel und Attraktionen. Dadurch haben Touristen die Chance ihre Aktivitäten anzupassen, um so ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und ihre verursachten Emissionen durch die Unterstützung von regionalen Umweltprojekten zu kompensieren. Das Tool erlaubt den Besuchern nicht nur ihren Aufenthalt klimaneutraler zu gestalten, sondern bietet auch lokalen Stakeholdern die Chance zur Entwicklung von klimabewussteren Tourismusangeboten. Zusammenfassend dient der Emissionsrechner somit jedem Interessenten als simple Möglichkeit seine persönliche Treibhausgasbilanz zu optimieren.

Hier zum CO2-Rechner

Möchten Sie den CO2-Rechner auf Ihrer Internetpräsenz integrieren?

Dann finden Sie eine Anleitung und die Installationsdateien als ZIP-Ordner “ZENAPA_Carbon Calculator for ZE tourism” in unserer Mediathek.

Beachten Sie bitte dringend die Nutzungsvoraussetzungen, welche wir für Sie in dem Dokument “Anleitung” zusammengefasst haben und geben Sie uns entsprechend Bescheid.

Eine Beschaffung unter Berücksichtigung von Umweltaspekten wird nicht nur im Rahmen des Projekts durchgeführt, sondern sukzessive im gesamten Beschaffungsprozess der Projektpartner etabliert. Es haben sich alle Partner verpflichtet eine übergeordnete Richtlinie mit Nachhaltigkeitsstandards für Auftragsvergabe und Beschaffung einzuführen. Da die Einführung einer „Grünen Beschaffung“ zumeist mit höheren Kosten verbunden ist, sollen durch Schaffung von Einkaufsgemeinschaften unter den Partnern, entsprechende Synergieeffekte genutzt werden. Die Klimawandelmanager tragen zudem durch aktive Ansprache der regionalen Gemeinden zur großflächigen Einführung der „Grünen Beschaffung“ bei.

Weiterführende Informationen zur „Grünen Beschaffung“ im Rahmen des ZENAPA Projektes finden Sie hier.

Das Projekt zielt darauf ab, mindestens 90 Energie- und Biodiversitätskonzepte auf Quartiersebene zu entwickeln. In ZENAPA handelt es sich bei einem Quartier häufig um ein Dorf oder ein Teil des Dorfes, für welches die vorhandenen Energie- und Stoffströme analysiert werden. Darauf basierend wird ein Klimaschutzkonzept erstellt. Die Klimaschutzkonzepte legen Optionen für kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen aus den Bereichen Technologie, Organisation und Strategie offen. Basierend auf den erfassten Daten und ermittelten Potenzialen werden verschiedene Szenarien für 2020, 2030 und 2050 erarbeitet, welche auch wirtschaftliche und soziale Aspekte betrachten. Hierzu werden die Daten von potentiellen Stakeholdern aus Land-, Forstwirtschaft, privaten Haushalten, Unternehmen und öffentlichen Institutionen zusammengefasst, ausgewertet und zur Erstellung einer CO2e-Bilanz verwendet. Ziel ist es, dass jeder Partner ca. zehn Kommunen seiner Region überzeugt, eine Energie- und Biodiversitätsstrategie zu entwickeln. Hierdurch sollen so viele Konzepte wie möglich in die Umsetzung gebracht werden.

Der Klimaschutzmasterplan legt den Ausgangszustand der Betrachtungsregion in Bezug auf Energieverbrauch und Emissionen offen. Darauf aufbauend werden für die Bereiche Energieeffizienz, regenerative Energien, Landnutzung und Biodiversität die Potentiale jedes Schutzgebietes ermittelt, bemessen und kartiert. Diese Maßnahme ist ein elementarer Baustein des Projekts, da auf diesem Weg der „Fahrplan“ für die Umsetzung der Null-Emissions-Schutzgebiete vorgegeben wird. Der Klimaschutzmasterplan dient als Ausgangspunkt für fast alle weiteren Maßnahmen im Projekt und spielt für die Information der Stakeholder eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund werden diese aktiv in die Konzepterstellung eingebunden. Der Masterplan bildet zudem die Grundlage für die Erarbeitung von detaillierten Businessplänen und der weiteren Projektentwicklung. Die Masterpläne werden vom IfaS mit Unterstützung des Klimawandelmanagers erstellt. Aufgrund der Bedeutung des Masterplans steht jeder Region ein IfaS-Mitarbeiter als Masterplanmanager und somit zentraler Ansprechpartner für den Klimawandelmanager zur Verfügung.

Zur Entwicklung der Masterpläne werden zunächst alle relevanten Informationen aus den jeweiligen Projektregionen ermittelt. Diese bilden die Grundlage für die Energie und CO2-Bilanz, aber auch für die Potenzialanalyse. Basierend auf den gesammelten Daten werden Szenarien mit Bezug auf das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 und den Klimaschutzplan 2050 erstellt. Zudem wird die regionale Wertschöpfung ermittelt und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt. Die Bevölkerung wird durch Workshops mit anschließenden Diskussionsrunden aktiv in das Projekt eingebunden. Die hieraus entstehenden Erkenntnisse fließen in die Erstellung des Maßnahmenplans – als wichtige Informationsquelle – ein. Die Ergebnisse des Masterplans werden im Rahmen einer Abschlussveranstaltung vorgestellt und an die jeweiligen regionalen Verantwortlichen übergeben. Der Masterplan dient den lokalen Politikern als fundierte Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Maßnahmenumsetzung.

Die Weiterbildung von relevanten Stakeholdern und der breiten Öffentlichkeit begleitet das Projekt über die gesamte Projektdauer hindurch. Daher werden in regelmäßigen Abständen Veranstaltungen und Workshops zu unterschiedlichen Themen, wie beispielsweise Biodiversität, dezentrale Energieversorgung, Klimaschutz, Biomassenutzung und neue Projektfinanzierungsmöglichkeiten durchgeführt.

Bei der Erstellung der Klimaschutzmasterpläne werden pro Region sechs Veranstaltungen durchgeführt. Für die Erarbeitung der strategischen Biodiversitäts- und Klimaschutzkonzepte finden weitere sechs Veranstaltungen pro Landkreis statt. Vier Informationsveranstaltungen zu neuen Finanzierungsmechanismen und revolvierenden Fonds, vier Schulungen zu der Abfallwirtschaft und acht Schulungen zu verschiedenen Themen runden das Angebot ab. Des Weiteren werden in bestimmten Regionen zusätzliche Weiterbildungsangebote geschaffen. So sind bei der Akademie für Nachhaltige Entwicklung sechs halbtägige Workshops eingeplant und im Müllerthal werden bei Vor-Ort-Terminen zwölf Gemeinden und ihrer relevanten Stakeholder zum Thema Biomassenutzung weitergebildet. Darüber bietet die Akademie für Nachhaltige Entwicklung über 30 weitere zweitägige Seminare im Ausbildungszentrum „Scheune Bolewick“ zu den Themen Klimawandel, Landnutzung, Entwicklung ländlicher Gebiete/Dörfer und Biodiversität an.

In der Maßnahme A9 wird ein Multikriterien-Zertifikat entwickelt, welches über die gängige Bemessung von CO2-Emissionen hinausgeht und auch Aspekte des Naturschutzes und der regionalen Entwicklung betrachtet. Aus diesem Grund werden weitere, für den Klimaschutz wichtige Aspekte wie Biodiversität, Biotop- und Habitatpflege, Korridore für Artenwanderungen, Bodenfruchtbarkeit, aber auch soziales Engagement und dezentrale Energieversorgung auf regionaler Ebene in die Evaluierung einbezogen. Die Zertifikate berücksichtigen somit ökologische und gesellschaftliche Auswirkungen sowie Leistungsindikatoren. Durch die Zertifikate werden auf kommunaler Ebene Investitionen in das soziale Engagement gefördert.

Leitfaden “Das ZENAPA-Zertifikat und seine Anforderungen an die Biodiversitätsmaßnahmen”

 

Zur Entlastung von kleinen Kommunen in ländlichen Gebieten vor hohen Kosten für die Abwasserbehandlung, zielt diese Maßnahme darauf ab, die Kläranlagen so umzugestalten, dass sie selbst Energie produzieren und die vorhandene Energie in Form von Wärme für die Klärprozesse nutzen bzw. diese für Energiegewinnung verwenden können. Neben der Sanierung und der Modernisierung werden Maßnahmen umgesetzt, welche zur Biodiversität vor Ort beitragen (z. B. Schaffung zusätzlicher Lebensräume für Amphibien, Fledermäuse, Insekten und Vögel). Anhand des Klimaschutzmasterplans (Maßnahme A7) wird im Gebiet des Nationalpark Hunsrück-Hochwald eine geeignete Kläranlage ausgewählt. Diesbezüglich wird der vom IfaS entwickelte Maßnahmenkatalog dazu beitragen, dass sich die Kläranlage selbst mit Energie und Wärme versorgen kann. Anschließend wird ein Businessplan für die Modernisierung von Kläranlagen erstellt.

Businessplan “Energieautarke Kläranlage”

Der wetterbedingten Produktionsschwankung aus Solar- und Windkraftanlagen kann durch Energiespeichersysteme bzw. Umwandlung der Energie in andere Formen gezielt entgegengewirkt werden. Die Maßnahme soll ein Vorzeigeprojekt schaffen, das große Energiespeicher und die Kraftstofferzeugung im ländlichen Raum demonstriert. Das Vorhaben zielt darauf ab, dass zu Spitzenlastzeiten die Energie in Wasserstoff umgewandelt und für eine nachhaltige Mobilität zur Verfügung gestellt werden kann. Dadurch wird nicht nur ein Beitrag zur Emissionsreduktion geleistet und ein regionaler Mehrwert geschaffen, sondern auch bei der Installation eines PV-Parks Aspekte aus den Bereichen Boden- und Pflanzenschutz integriert. Ein PV-Park kann so angelegt werden, dass die Fläche für viele Pflanzenarten attraktiv bleibt und gleichzeitig die Haltung von Schafen ermöglicht wird. Ein solches Konzept trägt nicht nur zur Förderung der Biodiversität, sondern auch zur CO2-Bindung bei.

Hierzu wird eine Wirtschaftlichkeitsstudie für die Entstehung eines Solar-Wind-Parks mit einer Umwandlungsoption der Energie in Wärme und Wasserstoff für die Gemeinde Birkenfeld erstellt. Diese Wirtschaftlichkeitsstudie soll anderen Partnerregionen als Blaupause dienen.

C-Actions

Neben der Durchführung von strategischen Maßnahmen erfolgt die Umsetzung gezielter Maßnahmen, welche sowohl Modellcharakter als auch ein hohes CO2e-Einsparpotenzial haben. Die Erkenntnisse aus dem Modellprojekte werden durch das Partnerkonsortium verbreitet.

Zur Umsetzung des Projekts ist in jeder Projektregion eine Personalstelle geschaffen worden; die eines Klimawandelmanagers. Die Aufgabe des Klimawandelmanagers ist das Begleiten der Entwicklung des Schutzgebiets und den umliegenden Regionen zu einem Zero-Emission-Naturschutzgebiet. Zudem unterstützen sie das IfaS bei der Erstellung des Klimaschutzmasterplans, koordinieren die Anwendung des Masterplans und die Umsetzung konkreter Maßnahmen vor Ort. Die Vorbereitung der Klimawandelmanager auf ihre Aufgaben, wird durch die Maßnahme A1 sichergestellt.

Die Maßnahme C2 zielt darauf ab, die lokalen Ressourcen zur Energieerzeugung und -speicherung aus regenerativen Energiequellen (Solar, Wind- und Wasserkraft, Biomasse) in den umliegenden Regionen der Naturschutzgebiete zu erfassen. Das Augenmerk liegt hierbei auf der direkten Stromnutzung und nicht der Netzeinspeisung. Auch hier entstehen positive Nebeneffekte im sozialen Bereich, welche sich im regionalen Mehrwert, der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Umweltbildung widerspiegeln. Dies trägt folglich zur Revitalisierung der lokalen Wirtschaft bei. Die Projektpartner werden die lokalen Potenziale selbst ermitteln und darauf aufbauend Projekte planen und umsetzen. Die erstellten Masterpläne (Maßnahme A7) werden die Projektpartner bei der Identifizierung von konkreten Handlungsbedarfen sowie Maßnahmen unterstützen. Die Umsetzung folgender Maßnahmen wird durch LIFE gefördert:

  • ANE – Akademie für Nachhaltige Entwicklung: 1 PV-System und Stromspeicher
  • Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald: 1 PV-Anlage und Stromspeicher für Kühlzwecke
  • Naturpark Mëllerdall: 1 Kleinwasserkraftwerk (ca. 27 kW)
  • Bergischer Abfallwirtschaftsverband (BAV): 1 PV-Anlage und Stromspeicher und 107 kW PV-
    Stromerzeugung und -speicherung
  • Verbandsgemeinde Rhaunen: 2 PV-Systeme und Stromspeicher

Der Wärmebedarf von Wohngebäuden ist höher als der Strombedarf, deshalb ist der Wärmesektor für die Erreichung von Klimaschutzzielen von entscheidender Bedeutung. Die Wohngebiete im ländlichen Raum sind zumeist klein, so dass die Voraussetzungen für den Ausbau von dezentralen Wärmesystemen auf kommunaler Ebene gegeben sind. Vor allem die Wärmeerzeugung aus Biomasse wird in jeder Projektregion untersucht und ausgewertet. Die Potenzialermittlung erfolgt über den Masterplan. Die Maßnahme C3 stellt die Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Wärmeerzeugung auf Basis Erneuerbarer Energien sicher. Hierzu soll auch die Nutzung regionaler Brennstoffe aus der Grüngutsammlung und den geplanten Energiehecken (Maßnahme C19) geprüft werden.

Die Umsetzung der folgenden Maßnahmen wird durch LIFE gefördert:

  • Erneuerung von Heizsystemen durch HHS-Heizungen (1,54 MW)
  • Bau eines Wärmenetzes auf Basis von regenerativen Energieträgern (0,5 MW)
  • Installation von Wärmepumpen (23 Stück)
  • Installation von Brennwertkesseln in Kombination mit Solarthermie (11 Stück)
  • Installation von Holzheizungen (35 Stück)
  • Installation von BHKWs (10 Stück)

Böden spielen als Kohlenstoffsenken eine entscheidende Rolle. Eine Möglichkeit weiteren Kohlenstoff in die Böden einzubringen, dauerhaft aus der Atmosphäre zu entfernen und dabei noch die Qualität der Böden zu erhöhen, ist die Einbringung von Biokohle (auch Pflanzenkohle). Die Herstellung von Biokohle erfolgt durch Pyrolyse. Hierbei entsteht Abwärme, welche zum Heizen von Gebäuden genutzt werden kann. Dies führt zu einer Emissionsreduktion, welche andernfalls bei der Beheizung des Gebäudes entstanden wäre. Die entstehende Pflanzenkohle ist für die Verbesserung landwirtschaftlicher Böden nutzbar. Dadurch lässt sich nicht nur Kohlenstoff im Boden speichern, sondern es werden auch Emissionen vermieden, die sonst bei der Anwendung konventioneller Düngemittel angefallen wären. Da der Markt für Biokohle gänzlich noch nicht erschlossen ist, wird der Nationalpark Hunsrück-Hochwald einen Vermarktungskanal aufbauen, um das Produkt Biokohle zu vermarkten. Diese Maßnahme ist ein Pilotprojekt, welches von anderen Regionen adaptiert werden kann.

Im Rahmen dieser Maßnahme wird in der Partnerregion Vulkaneifel eine Kavitationsanlage als Pilotprojekt installiert. Eine Kavitationsanlage bezweckt einen Materialaufschluss des Rohmaterials einer Biogasanlage. Dadurch verkürzt sich die Verweilzeit des Substrats im Gärbehälter, es wird eine höhere Output-Rate erreicht und Biomassearten, welche zuvor als nicht wirtschaftlich galten, werden auf diese Weise nutzbar gemacht. Die neue Unterdrucktechnologie kann dabei an bereits existierende Biogasanlagen angeschlossen werden. Durch den gesteigerten Ertrag soll eine Flächenersparnis erreicht werden, wodurch die Fläche erneut für landwirtschaftliche Zwecke zur Verfügung steht. Somit erhöht die Technologie nicht nur den Ertrag der Biogasanlage, sondern kann auch einen Beitrag zur Steigerung der Biodiversität leisten. Die erfolgreiche Anwendung soll als Vorzeigeprojekt für andere Partner dienen.

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald wird die Beleuchtung der öffentlichen Bauten und Denkmäler auf LED umstellen. Insgesamt plant der Nationalpark Hunsrück-Hochwald zwei Objekte mit LED-Systemen zu beleuchten.

Aus drei Gründen wird die vorhandene Beleuchtung durch LED-Systeme ersetzt:

  1. Erstens ist die LED-Beleuchtung effizienter. Der Energieverbrauch der LEDs und der Wartungsaufwand sind im Vergleich zu den konventionellen Beleuchtungsmittel geringer.
  2. Zweitens wird durch LED-Beleuchtung die Lichtverschmutzung reduziert. Dies hat positive Auswirkungen auf Fauna und Flora.
  3. Drittens lässt sich die Beleuchtung der historischen Gebäude und Denkmäler mit der Dimmer-Funktion und der Farbwahl des LED-Beleuchtungsmittels für Touristen attraktiver gestalten.

Dämmstoffe aus organischem Material (Flachs, Hanf, Miscanthus oder Stroh) sind mehr als ökologische Dämmstoffe, denn sie tragen zur CO2-Einsparung, zur Förderung der Biodiversität und landwirtschaftlichen Vielfalt, zur Reduzierung der Energieabhängigkeit und des Monokulturanbaus sowie zur Schaffung von Habitaten für die lokale Fauna und Flora bei. Die Naturdämmstoffe sind somit ein wichtiger Bestandteil der ländlichen Bioökonomie.

Bei der Nutzung von Wärmedämmung auf Basis natürlicher Dämmstoffe können durch das zusätzliche Anbringen von Nistmöglichkeiten die Habitate vergrößert werden. Der Masterplan (A7) dient als Grundlage für die Ermittlung potentieller Projekte, welche nach der Maßnahmenumsetzung überwacht und protokolliert werden.

Die Umsetzung der folgenden Maßnahmen wird durch LIFE gefördert:

  • Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald: 1.221 m²
  • Bezirksverband Pfalz: 750 m²
  • Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH: 500 m²
  • Bergischer Abfallwirtschaftsverband (BAV): 300 m²
  • Geopark Porphyrland, Steinreich in Sachsen e.V.: 275 m²

Vorzeigeprojekte mit hohen CO2-Einsparungspotential sollen als Blaupause für alle Partner dienen und werden im Laufe der Erstellung der Masterpläne für jede Region ermittelt. Um als Projekt unter dieser Maßnahme anerkannt zu werden, müssen 70 % Einsparungspotential erreicht werden. Die Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH hat ein solches Projekt bereits definiert und wird im Rahmen des LIFE-IP ZENAPA ein E-Mobility-Center mit Ladestationen aufbauen, hier sollen Elektrofahrzeuge durch ein Car-Sharing-Konzept zur Verfügung gestellt werden.

Durch die Maßnahme C9 soll die Elektromobilität, vor allem im ländlichen Raum, gefördert werden. Hintergrund ist, dass die nationalen Zielwerte von 25.000 registrierten E-Fahrzeugen bis 2016 und 1.000.000 bis 2020 bei weitem nicht erreicht werden konnten. Hierzu sollen E-Mobilitätszentren geschaffen werden, die nicht nur zur Erreichung der nationalen Ziele beitragen, sondern auch das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität unter den Stakeholdern fördern. Ferner sollen u. a. Touristen die Möglichkeit bekommen die Region mit einem E-Fahrzeug, welches mit lokal erzeugter Energie betrieben wird, zu erkunden. Die E-Mobility-Zentren können aus einzelnen oder aber mehreren Projektelementen bestehen: Umweltfreundliche Fahrzeuge, E-Autos, E-Fahrräder, Ladestationen sowie Zentren mit Ladestationen, Bildungsstätten und Werkstätten.

Die Umsetzung der folgenden Maßnahmen wird durch LIFE gefördert:

  1. Maßnahmen IfaS / Umwelt-Campus Birkenfeld – Mobilitätszentrum Birkenfeld
    • Technische und wirtschaftliche Machbarkeitsstudien
    • Bildung
    • Zwei konventionelle Autos, die auf Elektroautos umgerüstet werden.
    • Vier Fahrzeuge mit E-Antrieb
    • Zwei PV-Carports
  1. Maßnahmen ANE – Akademie für Nachhaltige Entwicklung
  • Fünf Elektroautos
  1. Maßnahmen Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald
  • Ein Hybrid-SUV
  • Zwei Elektroautos
  • Sieben Ladestationen (für PKWs) und zwei Ladestationen (für E-Bikes)
  • Sechs E-Mountainbikes
  1. Maßnahmen Biosphärenzweckverband Bliesgau, Stadt St. Ingbert und Saarpfalz-Kreis
  • Sechs Mini-Carports mit Ladestationen und Photovoltaik
  1. Maßnahmen Landesamt für Umwelt des Landes Brandenburg (LfU)
  • Netz von Ladestationen mit Photovoltaik für Elektroautos und E-Bikes
  • Vier Elektroautos für Shuttleservice und Sharingprojekte
  1. Naturstiftung David
    • Ein E-Fahrzeug
    • Eine Ladestation

Maßnahme C10 konkretisiert die Möglichkeiten durch das Diversifizieren des Energiepflanzenanbaus vielfältige positive Effekte zu erreichen. Monokulturen als Biogasanlageninput und deren negative Auswirkungen werden von den Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Bürgerinitiativen in Debatten über Landnutzungsänderungen zurecht stark kritisiert. Zudem wird der Ausbau von Biogasanlagen nicht mehr von der Bundesregierung gefördert. Im Rahmen des LIFE-IP ZENAPA werden nachhaltige Alternativen ermittelt und aufgezeigt. Durch den Anbau alternativer Energiepflanzen können, neben der Erhöhung der Anbauvielfalt, weitere positive Effekte, wie z. B. Erosionsschutz, erzielt werden.

Ungefähr 40 % der europäischen Rotmilanpopulation nistet in Deutschland. Ihr Lebensraum ist jedoch durch den Ausbau von Windparks gefährdet. Es kann zu Kollisionen zwischen den Tieren und den Rotorblättern der Windkraftanlagen kommen. Durch ein Rotmilan-Management soll der Konflikt zwischen Habitat und für die Energiewende benötigten Windkraftanlagen deutlich reduziert werden. Hierzu wird in der Projektlaufzeit ein Managementhandbuch erstellt, welches den Planern von Windkraftanlagen als Leitfaden dienen soll.

Ziel der Maßnahme C12 ist es, den Zubau von Photovoltaikanlagen wieder anzukurbeln. Hierzu sollen während der Projektlaufzeit in jeder Region, durch die Etablierung eines neuen Ansatzes, 1.000 neue PV-Anlagen errichtet werden. Kleine PV-Dachanlagen sollen, unterstützt durch einen lokalen Initiator (z. B. Maßnahme A2), mit einem neuen Finanzierungssystem (u. a. Maßnahme A3) in allen Partnerregionen installiert werden. Durch die dezentrale Energieversorgung und Einbindung von regionalen Stakeholdern wird zudem die regionale Wertschöpfung gefördert.

Einflüsse von Solarparks auf die Biodiversität

Der Schutz natürlicher Weideflächen durch die Produktion von kohlenstoffarmem Fleisch soll, durch die Züchtung alter Rinderrassen in der Region des Nationalpark Hunsrück-Hochwald auf 200 Hektar ökologisch bewirtschafteten Weideflächen, erreicht werden. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf der Fleischvermarktung mithilfe regionaler Strukturen. Insgesamt handelt es sich hierbei um ein Best-Practice-Beispiel, welches den Projektpartnern als Vorbild dienen soll.

Die Renaturierung bzw. Wiederherstellung der Moorlandschaften bietet eine gute Gelegenheit, den Naturschutz und das Kohlenstoffmanagement zu kombinieren. Die Wiedervernässung der Moore mit MoorFuture-Ansatz renaturiert die Torfböden und verhindert somit Treibhausgasemissionen. Die Moorlandschaften kehren zu ihrer ursprünglichen Funktion als Kohlenstoffsenke zurück. Dieser Ansatz erlaubt die Kalkulation der Emissionseinsparungen und die Ausstellung von Zertifikaten, die wiederum verkauft bzw. erworben werden können. Die Projektpartner Nationalpark Müritz und Schorfheide-Chorin weisen jeweils Potenziale für eine Renaturierung der Moorlandschaften auf. Der Nationalpark Müritz und das Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern sind mit der Vermarktung der Zertifikate vertraut und bringen ihre Erfahrung in den Bereichen Methodikerstellung sowie Konzeption von Marketing- sowie Vermarktungsstrategie ein.

Zudem werden im Rahmen von LIFE-IP ZENAPA Ansätze der Paludikultur erarbeitet und evaluiert.

Die Kampagnenarbeit stellt ein Hauptmerkmal der ZENAPA-Kommunikationsstrategie dar. Mit Marketingstrategien werden die lokalen Stakeholder, insbesondere die Bevölkerung, überzeugt, in Projekten und Maßnahmen mitzuwirken. Die Kampagnen begleiten das Projekt durchgehend über die gesamte Projektlaufzeit und gegebenenfalls wiederkehrend, um die festgesetzten Ziele zu erreichen. Das IfaS wird hierbei eine entscheidende Rolle übernehmen. Etwa sollen Analysen für jede Partnerregion erstellt, Workshops am Umwelt-Campus Birkenfeld organisiert, jedem Partner mit Beratung zur Hand gestanden und die Maßnahmen sowie die dadurch erzielten Ergebnisse evaluiert werden.

Geplante Kampagneneffekte in den Großschutzgebieten:

  1. 000 Heizungspumpen
  2. LED Straßenbeleuchtung (100.000 Lichtpunkte)
  3. 200 Heizanlagen auf Basis Erneuerbarer Energien
  4. 000 Photovoltaik-Anlagen in Haushalten
  5. 200 Fahrzeuge zur E-Mobilität
  6. Energiehecken

Durchführung zusätzlicher Einzelkampagnen in ausgewählten Partnerregionen:

  1. Nachhaltiges und regionales Bauen und Biodiversität
  2. Privatwaldaktivierung
  3. Aktivierung der Niederwaldwirtschaft

Die in Maßnahme A9 entwickelten Zertifikate werden durch Wettbewerbe auf den Markt gebracht. Die Wettbewerbe sollen Bewusstsein für die aktuellen Probleme, welche in ZENAPA thematisiert werden, schaffen und für bestehende Lösungsansätze sensibilisieren. Die Bewerbung der Wettbewerbe erfolgt öffentlich und die besten Ideen oder Maßnahmen in den oben genannten Bereichen werden ausgewählt und zertifiziert. Die Zertifikate werden anschließend auf den Markt gebracht und auf freiwilliger Basis veräußert. Die Ergebnisse aus den Marketingmaßnahmen werden dokumentiert und evaluiert. Viele Regionen planen bereits solche Ausschreibungen und dienen auf diese Weise als Vorzeigebeispiel für andere Projektpartner.

Aus folgenden Bereichen werden Gewinner ausgewählt:

  1. LED-Flutlichtanlagen für Sportvereine
  2. Holzheizsysteme
  3. Wärmedämmung auf Basis natürlicher Dämmstoffe, unter Berücksichtigung von Naturschutzaspekten
  4. LED-Lichtpunkte für kommunale Objektbeleuchtung
  5. Pilot-Kavitationsanlage für Biogas-Substrate

Das Baugewerbe kann dem Klimawandel entgegenwirken und auch einen bedeutenden Beitrag zur Unabhängigkeit gegenüber fossilen Brennstoffen leisten. Die Emissionen von Baustoffen über den gesamten Produktlebenszyklus werden in der Bauindustrie zumeist nicht ganzheitlich betrachtet. Dabei werden durch die Verwendung von nachhaltigen, regionalen und ökologischen Baumaterialien, im Außen- und Innenbereich, nicht nur Emissionen reduziert, sondern auch die regionale Wertschöpfung gestärkt. Zu den ökologischen und emissionsneutralen Baumaterialien bzw. Dämmstoffen zählen beispielsweise Holz, organische Fasern oder ökologischer Beton. Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald plant, mit der Unterstützung des IfaS, den Bau des Nationalparkamts mit eben solchen Baustoffen. Das Gebäude wird den anderen Projektpartnern als Vorzeigeprojekt dienen.

In den letzten Jahrzehnten ist die Bedeutung der Hecke auf den Agrarflächen deutlich zurückgegangen. Um den Erhalt bzw. das Nachwachsen der Hecken zu gewährleisten, schlägt LIFE-IP ZENAPA deren energetische Nutzung vor, u. a. da ein Hektar Hecke einem Energieäquivalent von 5.000 Litern Öl pro Jahr entspricht und zugleich ein hohes Potenzial für die Speicherung von Kohlenstoff im Boden mit sich bringt. Im Zusammenhang mit dem Klimaschutzmasterplan werden erste Flächen für die Neuanlage von Hecken vorgeschlagen und mit lokalen Stakeholdern die Nutzung in verschiedenen Anwendungsgebieten (Biodiversität, Erosionsschutz, Nährstoffrückgewinnung, Energiewert etc.) untersucht sowie ferner potenzielle Energieabnehmer ermittelt. Geplant sind rund 50 Hektar Energiehecken im Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

E-Actions

Die Öffentlichkeitsarbeit begleitet den kontinuierlichen Umsetzungsprozess im Projekt, sensibilisiert die Bevölkerung und verbreitet die Ergebnisse des Projektes im ZENAPA-Gebiet und darüber hinaus.

Dazu gehört neben den ZENAPA-Konferenzen und Kinderklimaschutzkonferenzen auch diese Webseite mit News, die sozialen Medien (Facebook und Twitter), ein regelmäßiger Newsletter  oder Projekt-Flyer.

In den acht Jahren Projektlaufzeit werden insgesamt acht ZENAPA-Konferenzen durchgeführt, um die aktuellen Ergebnisse und den Projektstand zu präsentieren. Die Konferenz wird jährlich bei einem anderen Projektpartner veranstaltet. Hierbei wird nicht nur der interne Informationsaustausch angestrebt, sondern auch eine Informationsplattform geschaffen. Zudem wird der Ideenaustausch zwischen den Teilnehmern forciert. Dadurch entwickeln sich aus dem Projekt heraus vielfältige Projektpartnerschaften und -kooperationen. Im Rahmen der Konferenzen tagen stets das zentrale Steuerungskomitee und der Internationale sowie der Nationale Beirat.

Die heranwachsende Generation stellt eine sehr wichtige Zielgruppe hinsichtlich der Sensibilisierung gegenüber Umwelt-, Klima- und Naturschutzthemen dar. Nur durch die Sensibilisierung der Kinder kann dem Klimawandel entgegengewirkt werden. Das Ziel dieser Veranstaltungen ist es, die umweltbewusste Denkweise anzuregen und die Kinder soweit zu sensibilisieren, dass sie auch zu Hause nachhaltig handeln. Hierbei wird vor allem das Erkennen der eigenen sozialen und ökologischen Verantwortung angestrebt. Im Rahmen der Maßnahme E5 sind insgesamt 36 Kinderklimaschutzkonferenzen (drei pro Partnerregion) geplant. Dabei wird auch die Einbindung lokaler Unternehmen in die Gestaltung und Finanzierung solcher Veranstaltungen in Betracht gezogen.

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