Landwirtschaft, Artenvielfalt und Bioenergie zusammengedacht

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Zu einer Informationsveranstaltung mit Workshop hatte der Natur- und UNESCO Global Geopark Vulkaneifel vergangene Woche geladen und behandelte mit Rund fünfzig Landwirten, Kommunalvertretern und Bürgern Themen der nachhaltigen Landnutzung. Vor dem Hintergrund einer Vielzahl von Herausforderungen in der Kulturlandschaft – Rückgang der Artenvielfalt, Bioenergieerzeugung, Flächenkonkurrenz, Bodenerosion und Hochwasserschutz– stellte man den Teilnehmern zwei Projekte mit alternativen Ansätzen vor.

Die von Neustadt an der Weinstraße angereisten Vertreter des Instituts für Agrarökologie, IfA präsentierten ihr Konzept, welches die ökologische Aufwertung von ungenutzten Begleitflächen vorsieht. Diese „Eh da-Flächen“, wie z.B. Straßenrandstreifen, Geländekanten oder ungenutzte Grünflächen können in einem ersten Schritt über eine Web-Anwendung digital kartiert werden. Im Nachgang können diese Flächen einer Beurteilung unterzogen werden, um diese z.B. für bestimmte Insekten oder Wildbienenarten entsprechend aufwerten zu können. Das Konzept hat die Vorteile, dass es außerhalb bereits landwirtschaftlich genutzter Flächen agiert und somit nicht in Flächenkonkurrenz mit der Landwirtschaft tritt. Ein weiterer Mehrwert: Die Unterhaltskosten der Gemeinden zur Pflege ihrer öffentlichen Flächen können durch ein ökologisches Management sogar gesenkt werden.

Vom Umwelt-Campus in Birkenfeld waren Vertreter des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement, IfaS mit dem Eifler Landwirt René Blum angereist, um anhand des Projektes „MUNTER“ vorzustellen, wie aktuelle Herausforderungen in der Landwirtschaft mit der Mehrfachnutzung von Flächen angegangen werden können. Das gezielte Anpflanzen von Gehölzstreifen auf Äckern soll Bodenerosion verhindern, Holz für die energetische Nutzung produzieren, Nährstoffeinträge reduzieren und gleichzeitig auch als Lebensraum dienen. Alternative Kulturen wie auch Wildkrautgemenge können der zunehmenden Bodenerosion entgegenwirken, neue Nahrungsquellen für Insekten schaffen und durch den Einsatz neuer Technik auch als Rohstoffe für die Biogasanlage dienen. So wird die Erzeugung von Biomasse nicht nur als Geschäftsbereich genutzt, sondern auch um ökologische Probleme aktiv zu lösen.

Dabei stehen auch die Ansätze von „Eh-da-Flächen“ und „MUNTER“ keineswegs in Konkurrenz. Während „MUNTER“ Handlungsempfehlungen v.a. für die Landwirtschaft bereithält, dient das „Eh-da-Flächen“-Konzept als Instrument für kommunale oder gar private Akteure. Ebenso vereinen beide Projekte den Anspruch, sowohl im Rahmen von Klima-, Natur- und Artenschutz einen wichtigen Beitrag zu leisten, gleichzeitig aber auch einen finanziellen Mehrwert zu erbringen. In einem anschließenden Workshop konnten sich Teilnehmer und Referenten austauschen, über die Projekte und die Herausforderungen in der wertvollen Kulturlandschaft der Vulkaneifel diskutieren.

Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes ZENAPA statt und Ergebnisse der Gesprächsrunden fließen in das Projekt und die Entwicklung weiterer Maßnahmen ein.

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